Betrug bei Wohnungsinseraten: Wie Wohnungssuchende sich schützen können
In der Schweiz ist der Wohnungsmarkt angespannt und freie Wohnungen sind Mangelware. Diese Situation nutzen immer mehr Betrüger aus, um ahnungslose Wohnungssuchende mit gefälschten Inseraten zu täuschen. Ein Artikel von Blick vom 29. September 2024 beleuchtet das Ausmass des Problems und gibt wertvolle Einblicke in die Mechanismen der Betrugsmaschen sowie in den Kampf der Immobilienplattformen gegen die Täter.
Wachsende Anzahl an Betrugsversuchen
Wer in der Schweiz auf Wohnungssuche ist, muss sich nicht nur mit einem knappen Angebot auseinandersetzen, sondern auch mit der zunehmenden Gefahr von betrügerischen Wohnungsinseraten. Laut der Kriminalstatistik des Kantons Zürich stieg die Anzahl der gemeldeten Cyberbetrugsfälle im Zusammenhang mit falschen Immobilienanzeigen von 131 Fällen im Jahr 2022 auf 142 Fälle im Jahr 2023. Dabei handelt es sich vor allem um gefälschte Inserate auf Plattformen wie Facebook und anderen Immobilienportalen.
Ein Sprecher der Swiss Marketplace Group, die unter anderem die Plattformen ImmoScout24 und Homegate betreibt, bestätigte die Zunahme der Betrugsversuche. Besonders dort, wo die Nachfrage das Angebot übersteigt, treiben Betrüger ihr Unwesen. Trotz eines umfangreichen Sicherheitsdispositivs und geschultem Personal, das Inserate bereits im Vorfeld filtert, gelingt es den Tätern hin und wieder, Fake-Inserate zu platzieren.
Die Betrugsmaschen
Die Betrüger setzen auf verschiedene Maschen, um ihre Opfer zu täuschen. Besonders auffällig günstige Miet- oder Kaufpreise sollten stutzig machen. Oft verwenden die Betrüger gefälschte Bilder und locken über Direktnachrichten auf Plattformen wie Facebook oder WhatsApp. Dort fordern sie rasch Anzahlungen oder versuchen über Links, die beispielsweise zu vermeintlichen "Online-Besichtigungen" führen, an persönliche Daten zu gelangen. In jedem Fall gilt: keine Zahlungen vornehmen und keine persönlichen Daten preisgeben.
Prävention und Schutzmassnahmen
Die Polizei und Immobilienplattformen warnen vor diesen betrügerischen Praktiken und bieten Hilfestellungen, wie man sich schützen kann. Inserate, die verdächtig erscheinen, können über Meldebuttons auf den Plattformen direkt gemeldet werden, sodass sie schnell gelöscht werden. Auf Plattformen wie Facebook gestaltet sich die Meldung von Fake-Inseraten jedoch schwieriger. Es wird empfohlen, bei verdächtigen Angeboten besonders vorsichtig zu sein und im Zweifel die Polizei zu informieren.
Was tun, wenn man Opfer eines Betrugs wird?
Wer trotz aller Vorsichtsmassnahmen in die Falle tappt, sollte umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten. Die Immobilienplattformen, wie ImmoScout24, unterstützen die Polizei bei ihren Ermittlungen und raten betroffenen Personen, sich nicht aus Scham zurückzuhalten. Betrüger setzen darauf, dass die Opfer schweigen, sodass ihnen keine Strafe droht. Eine Anzeige kann helfen, den Täter zur Rechenschaft zu ziehen und möglicherweise weitere Personen vor Schaden zu bewahren.
Fazit
Der Betrug bei Wohnungsinseraten bleibt ein ernstes Problem, besonders in einem angespannten Wohnungsmarkt wie in der Schweiz. Während die Polizei Erfolge bei der Aufklärung erzielt und Immobilienplattformen ihre Sicherheitsmassnahmen stetig verbessern, ist es für Wohnungssuchende unerlässlich, wachsam zu bleiben und bei verdächtigen Angeboten keine persönlichen Daten oder Geldzahlungen zu leisten. Der Kampf gegen Betrüger bleibt ein "Katz-und-Maus-Spiel", doch durch erhöhte Vorsicht und die Unterstützung der Behörden können potenzielle Opfer sich schützen.