Mieter zahlen zuviel – wird jetzt die Politik aktiv?

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Mieter zahlen zuviel – wird jetzt die Politik aktiv?

Schon im Jahr 2017 ist eine Studie der Raiffeisenbank zu dem Schluss gekommen, dass Mieter in der Schweiz jeden Monat zu viel Geld für die Miete zahlen.

Insgesamt soll sich die Summe pro Jahr auf 14 Milliarden Franken belaufen. Auch eine aktuelle Studie des Schweizer Mieterverbandes kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Die Aussagen gründen sich auf den Vergleich von Bestandsmieten mit den geltenden Hypothekarzinsen und den Renditen, die sich derzeit mit Wohnungen erzielen lassen.

Bricht man diese Summe auf einen einzelnen Haushalt herunter, sind das 500 Franken pro Monat. Das ist Geld, das der Volkswirtschaft fehlt, weil Mieter es nicht ausgeben oder sparen können. Zeit für die Politik, um aktiv zu werden und Anträge ins Parlament einzubringen. Denn der Vorwurf lautet, dass sich Vermieter auf Kosten der Vermieter bereichern.

Wie errechnet sich der Mietzins?

Um die Miete zu berechnen, werden mehrere Faktoren miteinbezogen. Der Vermieter darf zum Beispiel die Kosten für die Hypothekarzinsen berechnen sowie eine Rendite auf sein eingesetztes Kapital, die so genannte Eigenkapitalrendite. Aktuell liegt das Limit dafür bei 3,25 Prozent. Doch durch die historisch niedrigen Zinsen dürfte die Rendite aktuell in vielen Fällen deutlich höher liegen. Darüber hinaus darf der Vermieter Kosten für den Unterhalt verrechnen, zum Beispiel um Rücklagen für eine neue Heizung oder die Erneuerung der Fassade zu bilden. Dazu kommen noch die Betriebskosten wie Hauswart, Pflege der Grünanlagen oder Reinigungskosten.

Wie lauten die Forderungen?

Die Parlamentarier Jacqueline Badran und Carlo Sommaruga von der Sozialdemokratische Partei der Schweiz fordern, dass die Mieten periodisch von offizieller Stelle kontrolliert werden. Nur so könnten Abweichungen früh festgestellt und Mieter entlastet werden. Die Politiker argumentieren, dass die Milliarden an zu hohen Mieten der Volkswirtschaft fehlen und gegen geltendes Recht verstossen würden. Doch laut Hauseigentümerverband wäre eine solche, regelmässige Kontrolle viel zu aufwändig. Denn schliesslich würde es sich um 2,3 Millionen Haushalte handeln, die aktuell zur Miete leben. Möglich wären natürlich auch stichprobenartige Kontrollen durch das Bundesamt für Wohnungswesen, die die Einhaltung der Regeln überprüfen solle.

Mieter derzeit in der Holschuld bei Veränderungen

Der Gesetzgeber sieht vor, dass Mieter ein Anrecht auf Mietsenkungen haben, wenn die allgemeinen Zinsen sinken. So lautet zumindest in der Theorie. In der Praxis sieht das aber anders aus. Sinkt der Referenzzinssatz, sinkt die Miete nicht automatisch. Denn eine Absenkung muss der Mieter aktiv beim Vermieter einfordern. Und diesen Schritt machen die Wenigsten. Das hat vor allem zwei Gründe:

  1. Pure Unwissenheit: Viele Menschen kennen das Gesetz schlichtweg nicht. Das betrifft vor allem Menschen mit Migrationshintergrund, die nicht gut mit den Schweizer Gesetzen vertraut sind.
  2. Die Rücksicht auf den Vermieter: Der zweite Hauptgrund ist, dass es sich Mieter mit dem Vermieter nicht verscherzen möchten, obwohl eine Anpassung ihr gutes Recht wäre. Es wird spannend sein, ob die Politik hier in Zukunft zugunsten der Mieter entscheidet und diese bei den Kosten entlastet.

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