Kreativität bei der Wohnungssuche

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Kreativität bei der Wohnungssuche

Wer in Zürich eine Wohnung sucht, weiss, was Wohnungsnot bedeutet. Auf dem Weg zum Besichtigungstermin ist man noch guter Stimmung. Man malt sich bereits schöne Grillabende mit Freunden auf der Terrasse aus. Am Gebäude angekommen sieht man eine Schlange mit 30 Menschen und fragt sich: „Was machen die denn alle hier?“ Und dann dämmerts. Erschrocken stellt man fest, dass alle die gleiche Wohnung besichtigen wollen. Die Mitbewerber sehen auch wesentlich besser aus, als man selber.

Wohlhabende Paare und Väter mit Kindern. Die anfängliche Vorfreude kippt schnell ins Negative. Der Traum der 4 Zimmerwohnung, die für unter 3500 Franken pro Monat zu haben ist, erfüllt sich höchstwahrscheinlich für jemand anderen. Unglücklicherweise kommt noch hinzu, dass es sich dabei nicht um einen Einzelfall, sondern um die Regel handelt. Wer bereits 25 Wohnungen besichtigt hat, verliert irgendwann die Hoffnung. Wie soll man unter den vielen Bewerbern hervorstechen?

Die Bewerber werden immer kreativer. Manche erstellen Schatzkarten, andere schreiben bewegende Briefe und wieder andere spielen ein Lied auf der Blockflöte.

Blockflöte und ein bisschen Bargeld
Früher reichten bei einer Bewerbung noch eine gute Arbeitsstelle, ein anständiges Gehalt und ein leerer Betreibungsregisterauszug. Heute ist dem leider nicht mehr so. Aber was hilft denn dann? Darüber gibt es viele Gerüchte und Theorien. Ein Strafregisterauszug ist heute üblich. Zudem sind ein ausführliches Motivationsschreiben und ein ansehnliches Foto ebenfalls zum Standard geworden. Wer zur Besichtigung kommt, sollte sich schick zu recht machen und gepflegt aussehen.

Es gibt aber auch Bewerber, die noch weiter gehen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Eine Umfrage unter Immobilienverwaltungen brachte so manche Geschichte zu Tage: Einige senden Kinderzeichnungen, Fotocollagen und zum Teil auch professionell gestaltete Flyer bei den Verwaltungen ein. Wieder andere schreiben aufregende Briefe, in denen sie ihrer Lebenssituation und -geschichte Ausdruck verleihen. Es gibt auch einige Fälle in denen die Bewerber versuchten, die Verwaltungen zu bestechen, indem sie Weinflaschen, Blumensträusse oder Bargeld verschickten.

Ein junges Ehepaar wollte ihren ausgeprägten Familiensinn vorführen und erschien mit Geschwistern, Müttern, Vätern, Onkel, Tanten, Cousins und Grosseltern zum Besichtigungstermin.

Ein besonderes Highlight war ein junger Bewerber, der sich die Mühe machte, ein Lied über das gewünschte Wohnobjekt zu komponieren. Mit Gitarre und Flöte pries und besang er die Vorzüge der Stadtwohnung und hoffte sich so von der Masse abzuheben. Ein anderer Bewerber versuchte es mit Humor und versendete ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Für diese Wohnung würde ich mein letztes Hemd hergeben.“

Besondere Kreativität hat eine Verwaltung auch bei einem anderen jungen Mann entdeckt. Er versendete seine Bewerbungsunterlagen in einer Flaschenpost. In der Magnumflasche war eine Schatzkarte, die den Zielort genau markierte. Die Markierung lag genau auf der Traumwohnung.

Worauf es wirklich ankommt
Einige Leser dieser Seite fragen sich jetzt vielleicht, ob solche kreativen Massnahmen denn zum Erfolg führen oder nicht. Eine gute und ausgefallene Bewerbung kann im Zweifelsfalle für den Bewerber sprechen und ihm die Wohnung sichern. Aber generell sind es dann doch andere Kriterien auf die es wirklich ankommt. Denn die Entscheidungen werden so sachlich wie möglich getroffen. Wichtig bei der Bewerbung ist, dass sie so früh wie möglich eintrifft und vollständig ist. Bestandteile sind das ausgefüllte Anmeldeformular, ein Betreibungsregisterauszug, die Angabe von Referenzen und im besten Falle ein begleitender Brief, der offenkundig macht, warum der Bewerber die Wohnung gerne hätte.

Entscheidend bei der Auswahl ist das Einkommen des Bewerbers. Genauer gesagt handelt es sich um das Verhältnis zwischen Mietpreis und Einkommen. Als Faustregel gilt: Mehr als ein Drittel des Bruttolohns sollte die Monatsmiete nicht betragen. Betreibungen gelten übrigens als Killer-Kriterium. Damit hat man es als Wohnungssuchender sehr schwer. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Zusammensetzung der Wohnobjekte. Eine Familie mit Kindern wird beispielsweise ungern für ein Haus voller Senioren gewählt. Das gleiche gilt für Bewerber mit Haustieren oder Musikinstrumenten. Auch hier wird erst geschaut, ob der Bewerber tatsächlich zum restlichen Umfeld passt. Bei gleichwertigen Bewerbungen entscheidet das Eingangsdatum der Bewerbung. Je früher, desto besser.

So reagieren Verwaltungen auf Bestechungsversuche
Um sich Sympathiepunkte zu sichern, reicht es, Bewerbungen mit hübschen Fotos von sich und der Familie zu senden. Alles andere führt zu weit. Wer versucht, seinem Erfolg mit Geschenken nachzuhelfen, muss mit einer sofortigen Absage rechnen. Man macht sich keinen Gefallen, Geld in den Briefumschlag zu stecken. Keine Hausverwaltung möchte unter dem Verdacht stehen, bestochen worden zu sein. Solche Bewerbungen werden umgehend zurückgesandt und der Bewerber erhält keine Chance auf die Wohnung.

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